Diese Frage ist berechtigt – schließlich erwarten Besucher heute schnelle Webseiten und kurze Ladezeiten. Die kurze Antwort lautet: Nein, eine SSL-Verbindung verlangsamt moderne Webseiten nicht spürbar. In vielen Fällen kann sie die Performance sogar verbessern, sofern aktuelle Technologien korrekt eingesetzt werden.
In den Anfangsjahren von SSL war der sogenannte Handshake-Prozess – also der Aufbau der verschlüsselten Verbindung – vergleichsweise rechenintensiv. Gerade auf älteren Servern oder bei langsamen Internetverbindungen konnte sich der Seitenaufbau um wenige Millisekunden verzögern. Doch diese Zeiten sind vorbei.
Heute verwenden alle gängigen SSL-Zertifikate die weiterentwickelte TLS-Technologie (Transport Layer Security), insbesondere TLS 1.2 oder TLS 1.3. Diese Protokolle sind auf Leistung und Effizienz optimiert. TLS 1.3 benötigt z. B. nur eine einzige Round-Trip-Time (RTT) für den Handshake – im Vergleich zu zwei bei TLS 1.2. Das beschleunigt den Verbindungsaufbau deutlich.
Zusätzlich unterstützen moderne Webserver und Browser Features wie:
In der Praxis ist der Einfluss von SSL auf die Ladezeit einer modernen Website vernachlässigbar gering. Bei richtiger Serverkonfiguration und optimierter Seitenstruktur bemerkt der Nutzer keinen Unterschied – im Gegenteil: HTTPS ist Voraussetzung für die Nutzung von HTTP/2, was Ladezeiten spürbar verbessern kann.
In der Realität spielen andere Dinge eine weitaus größere Rolle für die Geschwindigkeit einer Webseite, z. B.:
Im Vergleich dazu ist der TLS-Handshake ein einmaliger Vorgang, der nur einen sehr kleinen Bruchteil der Ladezeit beansprucht.
Die Sorge, dass eine SSL-Verschlüsselung die Ladezeit Ihrer Webseite verlängert, ist heute unbegründet. Dank moderner Protokolle, schneller Serverhardware und optimierter Browsermechanismen läuft HTTPS effizient und schnell. In Kombination mit HTTP/2 kann sich die Gesamtperformance Ihrer Website durch SSL sogar verbessern – sowohl technisch als auch im Hinblick auf Sicherheit und Vertrauen.